Was bedeutet CI/CD?

CI/CD im Detail: Risikoreduzierung und Qualitätssteigerung

Continuous Integration (CI) bedeutet, dass Entwickler ihre Codeänderungen regelmäßig (oft mehrmals täglich) in ein gemeinsames Repository einbringen, wo automatisierte Tests sofort ausgeführt werden.

Continuous Deployment/Delivery (CD) führt dies weiter, indem getesteter Code automatisch in Produktionsumgebungen oder zumindest in produktionsähnliche Staging-Umgebungen bereitgestellt wird.

Risikoreduzierung durch CI/CD:

  1. Kleinere Änderungen: Statt großer, monolithischer Updates werden viele kleine Änderungen durchgeführt. Wenn etwas schiefgeht, ist der Umfang des Problems begrenzt und leichter zu identifizieren.

    Beispiel: Ein Team, das täglich kleine Updates veröffentlicht, kann einen Fehler in einer neuen Zahlungsfunktion schnell isolieren. Im Gegensatz dazu könnte bei einer vierteljährlichen Veröffentlichung mit Hunderten von Änderungen die Fehlersuche Tage dauern.

  2. Frühzeitige Fehlererkennung: Probleme werden entdeckt, bevor sie in die Produktion gelangen.

    Beispiel: Ein automatisierter Test entdeckt einen Speicherleck in einer Anwendung, bevor dieser die Leistung für echte Nutzer beeinträchtigen kann.

  3. Einfachere Rollbacks: Bei Problemen kann schnell auf eine funktionierende Version zurückgesetzt werden.

    Beispiel: Ein E-Commerce-Unternehmen stellt fest, dass ein neues Feature die Kaufabwicklung verlangsamt und kann innerhalb von Minuten zum vorherigen Stand zurückkehren, wodurch potenzielle Umsatzverluste minimiert werden.

  4. Verbesserte Nachverfolgbarkeit: Jede Änderung wird dokumentiert und kann mit bestimmten Anforderungen oder Problemen verknüpft werden.

    Beispiel: Bei einem Systemausfall kann das Team genau nachvollziehen, welche Codeänderung dafür verantwortlich war und wer sie durchgeführt hat.

Qualitätssteigerung durch CI/CD:

  1. Automatisierte Tests: Jede Codeänderung durchläuft verschiedene Testarten (Unit-Tests, Integrationstests, Akzeptanztests).

    Beispiel: Ein Banken-API kann automatisch überprüfen, ob Transaktionen korrekt verarbeitet werden, bevor der Code freigegeben wird, wodurch kritische Finanzdatenfehler verhindert werden.

  2. Konsistente Umgebungen: Durch Infrastructure as Code (IaC) werden Entwicklungs-, Test- und Produktionsumgebungen identisch gehalten.

    Beispiel: Ein Entwickler kann sicher sein, dass sein auf dem lokalen System funktionierender Code auch in der Produktion funktionieren wird, da beide Umgebungen identisch konfiguriert sind.

  3. Kontinuierliches Feedback: Entwickler erhalten sofortige Rückmeldungen zu ihrem Code.

    Beispiel: Ein Team erhält automatische Berichte über Code-Qualitätsmetriken und kann so die Codebasis kontinuierlich verbessern, anstatt technische Schulden anzuhäufen.

  4. Standardisierte Freigabeprozesse: Jede Codeänderung durchläuft denselben rigoros definierten Prozess.

    Beispiel: Bei einem Gesundheitsunternehmen stellt ein standardisierter Freigabeprozess sicher, dass keine Software ohne ordnungsgemäße Überprüfung und Dokumentation freigegeben wird, was für die Einhaltung von Vorschriften entscheidend ist.

Durch diese Mechanismen sorgt CI/CD dafür, dass Software nicht nur schneller, sondern auch mit höherer Qualität und geringerem Risiko bereitgestellt werden kann.


Was sind Prod, Stage, Dev?

Environments im Kontext CI/CD

In einer CI/CD-Pipeline spielen verschiedene Umgebungen (Environments) eine entscheidende Rolle, um Software kontrolliert von der Entwicklung bis zur Produktion zu bringen. Oft werden diese wie folgt unterteilt:

local-dev (lokale Entwicklungsumgebung)

  • Dient der aktiven Codeentwicklung
  • Permanente Änderungen durch den einzelnen Entwickler auf dessen Gerät
  • Entwickler testen ihre Änderungen lokal

DEV (Integrierte DEV-Umgebung)

  • Zusammenführung des Codes aller Entwickler
  • Automatisierte Tests prüfen, ob verschiedene Komponenten korrekt zusammenarbeiten
  • Erste Stufe der Validierung nach individueller Entwicklung
  • Auf einem DEV-Server oder Cluster wird automatisch eine prüf- und nutzbare Version erzeugt

STAGE (Prüf-Version für Stakeholder und Tester)

  • Nahezu identische Kopie der Produktionsumgebung
  • Letzte Validierung vor der Freigabe
  • Performancetests und Benutzerakzeptanztests
  • Manchmal auch für Feedback, Demozwecke, Schulungen genutzt

PROD (Produktivumgebung)

  • Live-System für die Endnutzer
  • Höchste Sicherheits- und Stabilitätsanforderungen
  • Änderungen nur nach umfangreicher Validierung in vorherigen Umgebungen

Die Aufteilung in Environments ist wichtig:

  • Ermöglicht schrittweise Qualitätssicherung
  • Reduziert Risiken durch Erkennung von Problemen vor der Produktionsfreigabe
  • Automatisierte Bereitstellung (Deployment) zwischen Umgebungen sorgt für Konsistenz
  • "Infrastructure as Code" gewährleistet identische Konfigurationen zwischen den Umgebungen

Diese Umgebungshierarchie ist entscheidend für zuverlässige Software-Releases bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung schneller Entwicklungszyklen.

Bits from the Upstream

Research & Rants zu UX, Development und AI.